Energieeffizienz verbessert sich unterschiedlich

Energieeffizienz verbessert sich unterschiedlich

Aktuelle Indikatoren der AG Energiebilanzen/Verkehr bildet Schlusslicht

Ber­lin (02.12.2025) — Um Waren oder Dienst­leis­tun­gen im Wert von 1.000 Euro her­zu­stel­len, wur­den in Deutsch­land 2024 durch­schnitt­lich 2,9 Giga­joule (GJ) Ener­gie ein­ge­setzt. Das ent­spricht etwa 81 Liter Heiz­öl oder 805 Kilo­watt­stun­den (kWh) Strom. Damit hat sich nach Berech­nun­gen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen (AG Ener­gie­bi­lan­zen) die gesamt­wirt­schaft­li­che Ener­gie­ef­fi­zi­enz seit 1991 um mehr als 50 Pro­zent ver­bes­sert. Jah­res­durch­schnitt­lich liegt die gesamt­wirt­schaft­li­che Effi­zi­enz­ver­bes­se­rung für Deutsch­land jetzt bei knapp 2,2 Pro­zent.

Der Ener­gie­auf­wand für die Wohn­raum­be­hei­zung hat sich seit 1991, berei­nigt um Tem­pe­ra­tur- und Lager­be­stands­ef­fek­te, um etwa 28 Pro­zent ver­min­dert und liegt aktu­ell bei 552 Mega­joule pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che (MJ/m2). Die jah­res­durch­schnitt­li­che Abnah­me der Ener­gie­in­ten­si­tät seit 1991 beträgt etwa 1 Pro­zent.

Im Ver­kehrs­be­reich kam es 2024 gegen­über dem Vor­jahr zu leich­ten Effi­zi­enz­zu­wäch­sen. Im Ver­gleich zu 1990 liegt die Effi­zi­enz­ver­bes­se­rung in die­sem Bereich jedoch nur bei knapp 19 Pro­zent oder jah­res­durch­schnitt­lich deut­lich unter einem Pro­zent.

Die Ener­gie­in­ten­si­tät am stärks­ten redu­ziert, hat bis­her der Bereich Gewer­be-Han­del-Dienst­leis­tun­gen (GHD). Hier beträgt die Effi­zi­enz­stei­ge­rung seit 1991 etwa 59 Pro­zent. Aktu­ell sta­gnie­ren die Effi­zi­enz­ver­bes­se­run­gen in die­sem Sek­tor aller­dings.

Die Indus­trie konn­te ihre Ener­gie­ef­fi­zi­enz seit 1991 um rund 33 Pro­zent stei­gern, das ent­spricht einer jah­res­durch­schnitt­li­chen Ver­bes­se­rung um rund 1,2 Pro­zent. Aktu­ell, so die AG Ener­gie­bi­lan­zen, ver­schlech­tert sich die Ener­gie­in­ten­si­tät der Indus­trie. Wegen des kon­junk­tu­rell beding­ten Pro­duk­ti­ons­rück­gangs kön­nen vie­le Anla­gen nicht effi­zi­ent aus­ge­las­tet wer­den, sodass der Ener­gie­ein­satz je Pro­duk­ti­ons­ein­heit ansteigt.

Im Zusam­men­hang mit der Inter­pre­ta­ti­on der skiz­zier­ten Effi­zi­enz­kenn­zif­fern weist die AG Ener­gie­bi­lan­zen dar­auf hin, dass die Ent­wick­lung der Ener­gie­in­ten­si­tät ins­be­son­de­re in den Sek­to­ren Indus­trie und GHD nicht aus­schließ­lich auf tech­ni­sche Ver­bes­se­run­gen der Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se, son­dern zum Teil auch auf die Effek­te des sek­to­ra­len Struk­tur­wan­dels zurück­zu­füh­ren sind.

Im gesam­ten Bereich der End­ener­gie­nut­zung hat sich die Ener­gie­in­ten­si­tät seit 1991 um etwa 42 Pro­zent ver­min­dert.

In ihren jetzt vor­ge­leg­ten aktua­li­sier­ten Berech­nun­gen zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz in Deutsch­land weist die AG Ener­gie­bi­lan­zen dar­auf­hin hin, dass neben Ver­bes­se­run­gen im End­ener­gie­be­reich auch im Umwand­lungs­be­reich die ein­ge­setz­te Pri­mär­ener­gie effi­zi­en­ter genutzt wird: In der Strom­erzeu­gung liegt der Wir­kungs­grad der Anla­gen der­zeit bei 61,7 Pro­zent, 1990 betrug der Wert nur 36,6 Pro­zent. Um eine Kilo­watt­stun­de (kWh) Strom zu erzeu­gen, wird heu­te gegen­über 1990 knapp 40 Pro­zent weni­ger Pri­mär­ener­gie ein­ge­setzt.  Hin­ter die­ser Effi­zi­enz­stei­ge­rung ver­birgt sich aller­dings auch ein rech­ne­ri­scher Effekt: Die expan­die­ren­de Strom­erzeu­gung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien fließt bei Wind, Pho­to­vol­ta­ik und Was­ser­kraft­wer­ken auf­grund inter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen in vol­ler Höhe ihrer Erzeu­gung in die Ener­gie­bi­lanz ein (Wir­kungs­grad 100 Pro­zent). Bei der in Deutsch­land bis 2013 ersetz­ten Kern­ener­gie wur­de gemäß inter­na­tio­na­ler Über­ein­kunft nur ein Wir­kungs­grad von 33 Pro­zent ange­setzt. Beim Ein­satz fos­si­ler Strom­erzeu­gungs­tech­ni­ken liegt der Wir­kungs­grad aktu­ell bei 46 Pro­zent, 1990 wur­den erst 36,8 Pro­zent erzielt.

Die von der AG Ener­gie­bi­lan­zen regel­mä­ßig vor­ge­leg­ten Effi­zi­en­z­in­di­ka­to­ren zur Ener­gie­bi­lanz zäh­len zu den beson­ders kom­ple­xen ener­gie­sta­tis­ti­schen Berech­nun­gen. Kenn­zif­fer zur Beur­tei­lung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz ist die Ener­gie­in­ten­si­tät. Dabei wird der Ener­gie­ver­brauch in Bezie­hung zu einer Bezugs­grö­ße gesetzt. Aus­sa­ge­kräf­ti­ge Effi­zi­en­z­in­di­ka­to­ren erfor­dern unter­schied­li­che Bezugs­grö­ßen, die die spe­zi­el­len Ein­satz­for­men von Ener­gie in den jewei­li­gen Sek­to­ren wider­spie­geln. Zu den wich­tigs­ten Bezugs­grö­ßen zäh­len: Bevöl­ke­rung, Brut­to­in­lands­pro­dukt, Pro­duk­ti­ons­wert oder Brut­to­wert­schöp­fung, Wohn­flä­che und Fahr­leis­tun­gen. Durch Tem­pe­ra­tur- und Lager­be­stands­be­rei­ni­gun­gen kann die Aus­sa­ge­kraft der Indi­ka­to­ren gege­be­nen­falls erhöht wer­den.

Die aktu­el­len Effi­zi­en­z­in­di­ka­to­ren zur Ener­gie­bi­lanz Deutsch­land sind als Down­load ver­füg­bar unter: https://ag-energiebilanzen.de/daten-und-fakten/effizienzindikatoren/

Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Energieintensität

Primärenergieverbrauch je Einheit Bruttoinlandsprodukt 1990–2024

Ber­lin — Um Waren oder Dienst­leis­tun­gen im Wert von 1.000 Euro her­zu­stel­len, wur­den in Deutsch­land 2024 durch­schnitt­lich 2,9 Giga­joule (GJ) Ener­gie ein­ge­setzt. Damit hat sich die gesamt­wirt­schaft­li­che Ener­gie­ef­fi­zi­enz seit 1991 um mehr als 50 Pro­zent ver­bes­sert. Jah­res­durch­schnitt­lich liegt die gesamt­wirt­schaft­li­che Effi­zi­enz­ver­bes­se­rung für Deutsch­land aktu­ell bei 2,2 Pro­zent.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Entwicklung der Energieintensität privater Haushalte

Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche 1990–2024

Ber­lin — Der Ener­gie­auf­wand für die Wohn­raum­be­hei­zung hat sich, berei­nigt um Tem­pe­ra­tur­und Lager­be­stands­ef­fek­te, im Zeit­raum zwi­schen 1991 und 2024 um etwa 28 Pro­zent ver­min­dert und liegt aktu­ell bei 551 Mega­joule pro Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che (MJ/m2). Die jah­res­durch­schnitt­li­che Abnah­me der Ener­gie­in­ten­si­tät seit 1991 beträgt etwa 1 Pro­zent.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen e.V.

Reinhardtstr. 32
10117 Berlin

Ansprechpartner
Uwe Maaßen
u.maassen@ag-energiebilanzen.de
Mobil: +49 151 43240814

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