Prognose: Energieverbrauch sinkt weiter

Prognose: Energieverbrauch sinkt weiter

Deutlich weniger Kohle/Mehr Erneuerbare/Zunahmen bei Erdgas und Mineralöl

Berlin/Bergheim (29.10.2019) — Der Ener­gie­ver­brauch in Deutsch­land wird in die­sem Jahr erneu­tzu­rück­ge­hen. Auf Basis der jetzt vor­lie­gen­den Zah­len für den Ener­gie­ver­brauch der ers­ten neun­Mo­na­te rech­net die Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen für das Gesamt­jahr mit einem­Rück­gang des Ener­gie­ver­brauchs in Deutsch­land um gut 2 Pro­zent auf etwa 12.810 Petajoule(PJ) bezie­hungs­wei­se 437 Mil­lio­nen Ton­nen Stein­koh­len­ein­hei­ten (Mio. t SKE). Da der­Ver­brauch an Koh­len beson­ders stark rück­läu­fig war und die erneu­er­ba­ren Ener­gien wei­ter zule­gen konn­ten, geht die AG Ener­gie­bi­lan­zen von einem merk­li­chen Rück­gang bei den CO₂-Emis­sio­nen aus.

Nach vor­läu­fi­gen Berech­nun­gen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen sank der Ener­gie­ver­brauch in Deutsch­land in den ers­ten neun Mona­ten um 2,3 Pro­zent auf

9.258 PJ bezie­hungs­wei­se 315,9 Mio. t SKE. Für den gesun­ke­nen Ver­brauch macht die AGEner­gie­bi­lan­zen Ver­bes­se­run­gen bei der Ener­gie­ef­fi­zi­enz, Substi­tio­nen im Ener­gie­mix, den kon­junk­tu­rell beding­ten Rück­gang des Ener­gie­ver­brauchs in den ener­gie­in­ten­si­ven Indus­trie- zwei­gen sowie den fort­schrei­ten­den Struk­tur­wan­del ver­ant­wort­lich. Ver­brauchs­stei­gernd wirk­ten die etwas küh­le­re Wit­te­rung, die Zunah­me der Bevöl­ke­rung sowie eine noch immer leicht­wach­sen­de Wirt­schafts­leis­tung. Die ver­brauchs­stei­gern­den Fak­to­ren lagen jedoch in Sum­me­deut­lich unter den ver­brauchs­sen­ken­den. Berei­nigt um den Ein­fluss der Wit­te­rung hät­te der­Rück­gang nach Berech­nun­gen der AG Ener­gie­bi­lan­zen bei gut 3 Pro­zent gele­gen.

Der Ver­brauch von Mine­ral­öl lag in den ers­ten neun Mona­ten des lau­fen­den Jah­res ins­ge­samt um 1,9 Pro­zent über dem des­Vor­jah­res­zeit­raums. Wäh­rend der Ver­brauch von Die­sel- und Otto­kraft­stoff auf dem Niveau des Vor­jah­res ver­harr­te, kam es bei­Flug­ben­zin zu einem Absatz­plus in Höhe von 4 Pro­zent und beim leich­ten Heiz­öl zu Zuwäch­sen um rund ein Vier­tel. Die Lie­fe­run­gen­von Roh­ben­zin an die che­mi­sche Indus­trie ver­rin­ger­ten sich dage­gen aus kon­junk­tu­rel­len Grün­den um rund 11 Pro­zent.

Der Erd­gas­ver­brauch erhöh­te sich um 3,9 Pro­zent. Zu die­sem Anstieg trug neben dem hohen Heiz­be­darf im küh­le­ren­Früh­jahr vor allem der gestie­ge­ne Ein­satz von Erd­gas in Kraft­wer­ken bei.

Der Ver­brauch an Stein­koh­le ver­zeich­ne­te star­ke Rück­gän­ge und ver­min­der­te sich in den ers­ten­neun Mona­ten ins­ge­samt um mehr als 18 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum. In der­Strom- und Wär­me­er­zeu­gung kam es zu Rück­gän­gen von über 30 Pro­zent, da mehr Strom aus­er­neu­er­ba­ren Ener­gien und Erd­gas erzeugt wur­de. Die Stahl­in­dus­trie ver­min­der­te ihren Ein­satz um gut 3 Pro­zent.

Der Ver­brauch von Braun­koh­le lag in den ers­ten neun Mona­ten eben­falls im Minus und­ver­rin­ger­te sich um 21,7 Pro­zent. Infol­ge der Sicher­heits­be­reit­schaft wei­te­rer Kraft­werks­blö­cke, der Min­der­för­de­rung im Tage­bau Ham­bach, einer gegen­über dem Vor­jahr höhe­ren Zahl von Kraft­werks­re­vi­sio­nen sowie durch die Zunah­me der Strom­erzeu­gung aus erneu­er­ba­ren Ener­gien gin­gen die Lie­fe­run­gen an die Braun­koh­len­kraft­wer­ke deut­lich zurück.

Bei der Kern­ener­gie kam es im Ver­gleich zum Vor­jahr zu einer Abnah­me der Strom­pro­duk­ti­on umgut 3 Pro­zent. Zum Ende des lau­fen­den Jah­res wird ein wei­te­res Kern­kraft­werk (Phil­ipps­burg) außer Betrieb genom­men.

Die erneu­er­ba­ren Ener­gien stei­ger­ten ihren Bei­trag zum gesam­ten Ener­gie­ver­brauch in den ers­ten neun Mona­ten des­Jah­res um 4 Pro­zent. Die Wind­kraft erhöh­te ihren Bei­trag um 17 Pro­zent. Bei der Was­ser­kraft gab es einen Zuwachs von8 Pro­zent. Die Solar­ener­gie leg­te nur leicht um 1 Pro­zent zu und die Bio­mas­se ver­harr­te auf dem Niveau des Vor­jah­res. Der Anteil der erneu­er­ba­ren Ener­gien am gesam­ten Pri­mär­ener­gie­ver­brauch erhöh­te sich auf 14,8 Pro­zent.

Energieverbrauch erneut rückläufig

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 1.–3. Quartal 2019
Geschätzte Veränderungen in Prozent
Gesamt 9.258 PJ oder 315,9 Mio. t SKE (vorläufig)

Berlin/Bergheim — Der Ver­brauch an Pri­mär­ener­gie in Deutsch­land lag in den ers­ten neun Mona­ten des Jah­res 2019 um gut 2 Pro­zent­un­ter dem Niveau des Vor­jah­res. Nach vor­läu­fi­gen Berech­nun­gen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen erreich­te der Ver­brauch eineHö­he von 9.258 Peta­joule (PJ) bezie­hungs­wei­se 315,9 Mil­lio­nen Ton­nen Stein­koh­len­ein­hei­ten (Mio. t SKE).

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Erneuerbare erhöhen Anteil

Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1.–3. Quartal 2019
gesamt 9.258 PJ oder 315,9 Mio. t SKE
Anteile in Prozent (Vorjahreszeitraum in Klammern)

Berlin/Bergheim — Die Antei­le der ver­schie­de­nen Ener­gie­trä­ger im natio­na­len Ener­gie­mix haben sich in den ers­ten neun Mona­ten­des Jah­res 2019 zuguns­ten der Erneu­er­ba­ren ver­scho­ben. Mine­ral­öl und Erd­gas konn­ten ihre Antei­le eben­falls leicht ausweiten.Bei Stein- und Braun­koh­le kam es dage­gen zu Abnah­men. Damit ver­rin­ger­te die deut­sche Ener­gie­ver­sor­gung ihre­Koh­len­stoff­in­ten­si­tät wei­ter. Kenn­zeich­nend bleibt aber ein brei­ter Ener­gie­mix.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995 — 2019 (Prognose)

in Petajoule (PJ)

Berlin/Bergheim — Der Ener­gie­ver­brauch in Deutsch­land wird 2019 nach vor­läu­fi­ger Abschät­zung der AG Ener­gie­bi­lan­zen eineHö­he von rund 12.810 Peta­joule (PJ) bezie­hungs­wei­se 437 Mil­lio­nen Ton­nen Stein­koh­len­ein­hei­ten (Mio. t SKE) errei­chen und um gut2 Pro­zent unter dem Wert von 2018 lie­gen.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

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