Kohlenverbrauch geht kräftig zurück

Energieverbrauch nach sechs Monaten im Minus / Erneuerbare mit Zuwachs

Berlin/Bergheim (30.07.2019) – Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten sechsMonaten des laufenden Jahres um 1,7 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nachvorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen)erreichte der Verbrauch eine Gesamthöhe von 6.536 Petajoule (PJ) beziehungsweise 223,0Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Bei den Kohlen lagen die Rückgänge im zweistelligen Bereich. Die Erneuerbaren konnten insgesamt um 4 Prozent zulegen. Bei Mineralöl und Erdgas kam es ebenfalls zu Zuwächsen. Ohne den verbrauchssteigernden Effekt der etwaskühleren Witterung hätte der Verbrauchsrückgang nach Berechnungen der AG Energiebilanzensogar bei etwa 2 Prozent gelegen.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 1,3 Prozent. Der Verbrauch von Ottokraftstoff ging leicht zurück und der von Dieselkraftstoff lag in etwa auf dem Niveau desVorjahres. Bei Flugkraftstoff gab es dagegen ein Plus von knapp 13 Prozent und beim leichtenHeizöl erhöhte sich der Absatz um 17 Prozent.

Der Erdgasverbrauch verzeichnete einen Zuwachs um fast 3 Prozent. Vor allem im Januar, aberauch im April und Mai wurde mehr Erdgas für Wärmezwecke eingesetzt als in denVorjahresmonaten. Der gestiegene Erdgaseinsatz in der Stromerzeugung verstärkte das Verbrauchsplus.

Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Halbjahr 2019 um mehr als 15 Prozent. Während der Einsatz in Kraftwerken deröffentlichen Versorgung und der Industrie um 22 Prozent zurückging, gab es bei den Lieferungen an die Stahlindustrie einen Rückgangum 4,4 Prozent. Witterungsbedingt wurde deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und auch der Einsatz von Erdgasin der Stromerzeugung erhöhte sich zu Lasten der Kohlenverstromung.

Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2019 um mehr als 18 Prozent. Dieser kräftige Rückgang hat vor allem vier Ursachen: Die gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlenkraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft, eine größere Zahl von Kraftwerksrevisionen sowie die Auswirkungen des Rodungsstopps im Hambacher Forst auf die Braunkohlenförderung.

Bei der Kernenergie blieb die Stromproduktion im Vorjahresvergleich insgesamt nahezu unverändert.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im erstenHalbjahr 2019 um 4 Prozent. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 18 Prozent und die Solarenergielegte um 5 Prozent zu. Bei der Biomasse kam es dagegen zu einem leichten Rückgang. DieWasserkraftwerke lieferten 1 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Der Anteil der Erneuerbaren amgesamten Energieverbrauch stieg von 14,4 Prozent auf 15,2 Prozent.

Energieverbrauch bleibt im Minus

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im ersten Halbjahr 2019 in Deutschland - Veränderungen in Prozent
Gesamt 6.536 PJ oder 223,0 Mio. t SKE

Berlin/Bergheim – Der Verbrauch an Primärenergie liegt in Deutschland nach Ablauf der ersten sechs Monaten im Minus. Nachvorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen verringerte sich der Verbrauch im 1. Halbjahr 2019 um 1,7Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Verbrauch erreichte eine Höhe von 6.536 Petajoule (PJ) beziehungsweise 223,0 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Besonders starke Rückgänge verbuchten Stein- und Braunkohle.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Energiemix bleibt ausgewogen

Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch des ersten Halbjahrs 2019 in Deutschland
Veränderungen in Prozent - Gesamt 6.536 PJ oder 223,0 Mio. t SKE

Berlin/Bergheim – Die Anteile der verschiedenen Energieträger im nationalen Energiemix haben sich im ersten Halbjahr 2019weiter verschoben. Die erneuerbaren Energien sowie Erdgas und Mineralöl konnten ihre Anteile steigern. Bei Steinkohle und Braunkohle kam es zu Rückgängen. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem breiten Energieträgerangebot.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

Arbeitsgemeinschaft
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