Private Haushalte sparen bei Raumwärme und Beleuchtung

Private Haushalte sparen bei Raumwärme und Beleuchtung

Mehr Energie für Informationstechnik und Mobilität / Aktuelle Daten zur Energieanwendung

Berlin/Bergheim (27.01.2020) – Der Ener­gie­be­darf für Wär­me und Beleuch­tung ist in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren in Deutsch­land zurück­ge­gan­gen. Nach aktu­el­len Berech­nun­gen der Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen (AG Ener­gie­bi­lan­zen) war der Bedarf an Raum­wär­me 2018um 17 Pro­zent nied­ri­ger als 2008. Ein wesent­li­cher Teil die­ser Ver­än­de­rung ist auf die unter­schied­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren in die­sen bei­den Jah­ren zurück­zu­füh­ren. Tem­pe­ra­tur­be­rei­nigt liegt­der Rück­gang bei 2 Pro­zent. Bei der Beleuch­tung betrug die Ein­spa­rung 14 Pro­zent. Zuwäch­se gab esda­ge­gen bei Warm­was­ser (+ 6 %) sowie Käl­te (+ 30 %). Im Bereich Ver­kehr stieg der­En­er­gie­ver­brauch um knapp 5 Pro­zent und für die Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik wurden1,6 Pro­zent mehr Ener­gie benö­tigt. Ins­ge­samt war der Bedarf an End­ener­gie in Deutsch­land­zwi­schen 2008 und 2018 in Fol­ge der gegen­läu­fi­gen Ent­wick­lun­gen mit 8.996 Peta­joule (PJ) umknapp 2 Pro­zent nied­ri­ger als 2008, berich­tet die AG Ener­gie­bi­lan­zen.

Mehr als 53 Pro­zent des gesam­ten End­ener­gie­ver­brauchs ent­fällt in Deutsch­land auf die Bereit­stel­lung von Wär­me. Einem­Rück­gang beim Raum­wär­me­be­darf stan­den Zuwäch­se beim Bedarf von Pro­zess­wär­me in Indus­trie und Gewer­be gegen­über. Die vor­lie­gen­den Daten las­sen erken­nen, dass in bei­den Berei­chen die Ener­gie­ef­fi­zi­enz deut­lich ange­stie­gen ist, bei der Ver­wen­dung von Pro­zess­wär­me die posi­ti­ve Wirt­schafts­ent­wick­lung der zurück­lie­gen­den Jah­re jedoch zu einer Über­kom­pen­sie­rung der­En­er­gie­ein­spar­erfol­ge geführt hat. Mit knapp 39 Pro­zent bil­det die moto­ri­sche Ener­gie den zweit­größ­ten Anteil amEnd­ener­gie­ver­brauch. Auf Warm­was­ser, Käl­te, Beleuch­tung sowie Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik ent­fie­len 2018zusammen ledig­lich knapp 13 Pro­zent des gesam­ten End­ener­gie­ver­brauchs.

Für die Bereit­stel­lung von Wär­me wer­den in Deutsch­land vor allem Gase ein­ge­setzt. Mit einem Anteil von knapp 45Prozent liegt die­se Wär­me­quel­le weit vor dem Mine­ral­öl (14,9 %), den Erneu­er­ba­ren (11,6 %) sowie Koh­len (9,4 %),Strom (9,3 %) und Fern­wär­me (8,4 %). Bei Käl­te und Kli­ma­ti­sie­rung domi­niert der Strom mit einem Anteil von knapp 98 Pro­zent. Mecha­ni­sche Ener­gie (Ver­kehr und sta­tio­nä­re Moto­ren) wird vor­wie­gend aus Mine­ral­öl (75,4 %) sowie Strom (20,5 %) erzeugt. Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik sowie Beleuch­tung wer­den eben­falls nahe­zu voll­stän­dig­durch Strom ver­sorgt.

In den Anwen­dungs­be­rei­chen des End­ener­gie­sek­tors erreicht der Ver­kehr mit ins­ge­samt 2.705 PJak­tu­ell einen Anteil von 30 Pro­zent. Hier domi­niert unver­än­dert das Mine­ral­öl mit einem Anteil von 94 Pro­zent den Ver­brauch. Auf erneu­er­ba­re Kraft­stof­fe ent­fal­len der­zeit 4,2 Pro­zent. Strom erreich­t­ak­tu­ell einen Anteil von 1,6 Pro­zent, Gase lie­gen bei 0,2 Pro­zent.

Der End­ener­gie­ver­brauch der Indus­trie liegt mit 2.651 PJ nur gering­fü­gig unter dem Ver- kehrsbereich.Am End­ener­gie­ver­brauch der Indus­trie haben sowohl Gase (35,6 %) als auch Strom (30,8 %) hohe­An­tei­le. Die Erneu­er­ba­ren kom­men auf einen Anteil von 4,3 Pro­zent.

Auf die pri­va­ten Haus­hal­te ent­fie­len 2018 ins­ge­samt 25,5 Pro­zent oder 2.291 PJ des gesam­ten End­ener­gie­ver­brauchs. Hier haben die Erneu­er­ba­ren bereits einen Anteil von 14,0 Pro­zent. Sie­lie­gen damit aber immer noch deut­lich hin­ter dem Mine­ral­öl (19,4 %), den Gasen (37,6 %) sowie dem­Strom (20,3 %). Den kleins­ten Anwen­dungs­be­reich bil­det der Sek­tor Gewer­be-Han­del-Dienst­leis­tun­gen (GHD) mit einem Anteil von 15,0 Pro­zent am gesam­ten Ener­gie­ver­brauch. Die­ser­Sek­tor nutzt vor allem Strom (38,7 %) sowie Öl (21,1 %) und Gase (27,5 %).

Der Ener­gie­ein­satz von Indus­trie, Ver­kehr, pri­va­ten Haus­hal­ten sowie dem Bereich Gewer­be- Han­del-Dienst­leis­tun­gen bil­det zusam­men­ge­fasst den End­ener­gie­ver­brauch und ist Teil der regel­mä­ßig von der AG Ener­gie­bi­lan­zen erstell­ten Ener­gie­bi­lanz für die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Der­End­ener­gie­ver­brauch ist aller­dings noch nicht die letz­te Stu­fe der Ener­gie­ver­wen­dung. Viel­mehr­wen­den End­ver­brau­cher (Pri­va­te Haus­hal­te, Indus­trie, GHD und Ver­kehr) die bezo­ge­ne Ener­gie unter­Ein­satz ver­schie­de­ner Tech­ni­ken in Nutz­ener­gie oder Ener­gie­dienst­leis­tun­gen um.

Seit 2014 erstellt die AG Ener­gie­bi­lan­zen im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­ters für Wirt­schaft und Ener­gie Anwen­dungs­bi­lan­zen, die aus­sa­ge­kräf­ti­ge Zah­len zur Ent­wick­lung die­ser letz­ten Umwand­lungs­stu­fe lie­fern. An der­Er­stel­lung sind das Fraun­ho­fer Insti­tut für Sys­tem- und Inno­va­ti­ons­for­schung, das RWI-Leib­niz-Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung sowie (bis 2017) der Lehr­stuhl für Ener­gie- und Anwen­dungs­tech­nik der TU Mün­chen betei­ligt.

Die Berich­te sind abruf­bar unter: Anwen­dungs­bi­lan­zen

Endenergieverbrauch der privaten Haushalte

Nach Anwendungszwecken — Anteile in Prozent 2018 (2008)

Berlin/Bergheim — Mehr als zwei Drit­tel des gesam­ten End­ener­gie­ver­brauchs der pri­va­ten Haus­hal­te in Deutsch­land ent­fällt auf die­Be­reit­stel­lung von Raum­wär­me. Für die Erzeu­gung von Warm­was­ser wer­den knapp 16 Pro­zent benö­tigt. Auf Käl­te und Kli­ma sowie die­Be­rei­che Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik und Beleuch­tung ent­fal­len jeweils rund 5 Pro­zent.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Endenergieverbrauch in Deutschland

Nach Anwendungszwecken — Anteile in Prozent 2018 (2008)

Berlin/Bergheim — Der End­ener­gie­ver­brauch in Deutsch­land ist stark vom Wär­me­be­darf und dem Bedarf an mecha­ni­scher Energie(Motoren und Antrie­be) geprägt. Auf die­se Berei­che ent­fal­len mehr als 90 Pro­zent des gesam­ten jähr­li­chen End­ener­gie­ver­brauchs. Auf Käl­te und Kli­ma ent­fal­len dage­gen nur etwa 2,5 Pro­zent und auf die Berei­che Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik sowie­Be­leuch­tung ins­ge­samt etwas mehr als 5 Pro­zent.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Endenergieverbrauch in Deutschland

Nach Sektoren — Anteile in Prozent 2018
gesamt 8.996 Petajoule (PJ)

Berlin/Bergheim — Mit einem Anteil von 30,0 Pro­zent liegt der Ener­gie­be­darf des Ver­kehrs knapp vor dem Ver­brauch der Indus­trie. Auf­die pri­va­ten Haus­hal­te ent­fällt rund ein Vier­tel des End­ener­gie­ver­bauchs und der Bereich Gewer­be-Han­del-Dienst­leis­tun­gen (GHD) kommt auf einen Anteil von 15 Pro­zent.

Quel­le: Arbeits­ge­mein­schaft Ener­gie­bi­lan­zen

Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen e.V.

Reinhardtstr. 32
10117 Berlin

Ansprechpartner
Uwe Maaßen
u.maassen@ag-energiebilanzen.de

www.ag-energiebilanzen.de